LAVA

Lava, Asche und Gase steigen aus verborgenen Tiefen auf, gestalten Landschaften und konservieren geologische Erinnerungen in Gestein – Archive globaler Veränderungen.

ZWISCHEN INNEN & AUßEN

Im Erdinneren zirkuliert Magma, als dichtes, energiereiches Material, das zwar naturwissenschaftlich modellierbar, aber kaum direkt zugänglich ist. Erst als Lava tritt dieses Innere hervor. Der Ausbruch – ob sanft fließend oder eruptiv – lässt Rückschlüsse auf innere Druck- und Spannungsverhältnisse zu.

Entlang tektonischer Grenzlinien drängen, verhaken und verschieben sich Kräfte, deren Dynamik als vielschichtige Metapher für soziale Beziehungen gelesen werden kann. Divergenz, Konvergenz und Transformation beschreiben nicht nur geophysikalische Prozesse, sondern auch soziale Muster: Auseinanderdriften, Annäherung unter Spannung und parallele Koexistenz.

Im künstlerischen Forschungskontext, der sich an Stanisław Lems Denken anlehnt, wird der Vulkan zur ambivalenten Figur.

In Lem's Romanen sind Landschaften mehr als Kulissen. Sie fungieren als komplexe Gegenüber mit ihrer eigenen Logik. Ein Ozean verweist auf radikal fremdes Bewusstsein, eine Pflanzenlandschaft reagiert autonom und erzeugt unvorhersehbare Muster. Ein Planet zeigt tektonisch und chemisch instabile Formationen, die entstehen, zerfallen oder sich verformen – Signale, denen wir Bedeutung zuschreiben, ohne sie je vollständig zu verstehen. Diese Einsichten in Systeme, Wahrnehmung und Verständigung bilden die Grundlage für den künstlerischen Ansatz.

Zentrale psychologische Muster nach Lem – Projektion, Eskalation, kollektive Angst oder Gruppenblindheit – machen das Scheitern von Verständigung sichtbar, nicht als Katastrophe, sondern als grundlegende Bedingung menschlicher Existenz. Denn der Mensch bleibt ein erzählendes, interpretierendes Wesen, angewiesen auf Kommunikation, aber unfähig, seinen eigenen Horizont zu überschreiten. Als ambivalente Figur ist der Vulkan Spiegel menschlicher Innerlichkeit und autonomes System zugleich.

current project

Der Vulkan markiert das Dazwischen, in dem Innen und Außen aufeinandertreffen. Bedeutungen bleiben hier nur teilweise fassbar. Er verweist auf die Notwendigkeit, Beobachtung zu schärfen und Kommunikation aktiv zu gestalten. Das künstlerische Werk – in Ausstellung und filmischer Erkundung – macht diesen Übergang erfahrbar.

PREVIEW

Die kommende Ausstellung UNDER THE SAME SKY umfasst experimentelle Videoarbeiten, Mixed-Media-Prints und plastische Arbeiten. Blau und Rot ziehen sich als visuelles Spannungsfeld durch die Arbeiten: Sie symbolisieren das Zusammenspiel der Elemente – das Feuer des Magmas und den darüber ruhenden, kühlen Himmel.

exhibition

experimental film (TEASER)

LAVA

Lava, Asche und Gase steigen aus verborgenen Tiefen auf, gestalten Landschaften und konservieren geologische Erinnerungen in Gestein – Archive globaler Veränderungen.

ZWISCHEN ERDINNEREN UND ATMOSPHÄRE

Im Erdinneren zirkuliert Magma als dichtes, energiereiches Material, das zwar naturwissenschaftlich modellierbar, aber kaum direkt zugänglich ist. Erst als Lava tritt dieses Innere hervor, und der Ausbruch – ob sanft fließend oder eruptiv – lässt Rückschlüsse auf innere Druck- und Spannungsverhältnisse zu.

Entlang tektonischer Grenzlinien drängen, verhaken und verschieben sich Kräfte, deren Dynamik als vielschichtige Metapher für soziale Beziehungen gelesen werden kann. Divergenz, Konvergenz und Transformation beschreiben nicht nur geophysikalische Prozesse, sondern auch soziale Muster: Auseinanderdriften, Annäherung unter Spannung und parallele Koexistenz.

Im künstlerischen Forschungskontext, der sich an Stanisław Lems Denken anlehnt, wird der Vulkan zur ambivalenten Figur.

In Lem's Romanen sind Landschaften mehr als Kulissen: Sie sind Gegenüber, fremde Systeme mit eigener Logik. Ein Ozean verweist auf radikal fremdes Bewusstsein, eine Pflanzenlandschaft reagiert autonom und erzeugt unvorhersehbare Muster, und ein Planet zeigt tektonisch und chemisch instabile Formationen, die entstehen, zerfallen oder sich verformen – Signale, denen wir Bedeutung zuschreiben, ohne sie je vollständig zu verstehen. Diese Einsichten in Systeme, Wahrnehmung und Verständigung bilden die Grundlage für den künstlerischen Ansatz.

Zentrale psychologische Muster nach Lem – Projektion, Eskalation, kollektive Angst oder Gruppenblindheit – machen das Scheitern von Verständigung sichtbar, nicht als Katastrophe, sondern als grundlegende Bedingung menschlicher Existenz. Denn der Mensch bleibt ein erzählendes, interpretierendes Wesen, angewiesen auf Kommunikation, aber unfähig, seinen eigenen Horizont zu überschreiten. Als ambivalente Figur ist der Vulkan Spiegel menschlicher Innerlichkeit und autonomes System zugleich.

CURRENT PROJECT

Der Vulkan markiert das Dazwischen, in dem Innen und Außen aufeinandertreffen und Bedeutungen nur teilweise greifen, und verweist auf die Notwendigkeit, Beobachtung zu schärfen und Kommunikation aktiv zu gestalten. Das künstlerische Werk – in Ausstellung und filmischer Erkundung – macht diesen Übergang erfahrbar: zwischen Magma und Lava, Innen und Außen, Verbergen und Enthüllen, und macht die Oberfläche zum Ort der Transformation.

Vulkane als geophysikalische Schnittstellen zwischen Innen und Außen. Sie verbinden Tiefe mit Weite, das Verborgene mit dem Sichtbaren. Die Ausstellung umfasst experimentelle Videoarbeiten aus Animationen, eigenen Reiseaufnahmen und Found Footage sowie Mixed-Media-Prints und plastische Objekte. Sie greifen vulkanische Formen auf und inszenieren Artefakte vulkanischer Eruptionen.

TEASER